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So kocht ihr zuhause wie die Profis

3. Dezember 2020
Wenn es überhaupt etwas Positives gibt, das man dem Coronavirus abgewinnen kann, dann vielleicht, dass die Menschen sich im Zuge der Kontaktbeschränkungen mehr zuhause aufhalten und sich auf Tätigkeiten besinnen, die sie im „normalen“ Leben vorher vernachlässigt haben. Das Kochen zum Beispiel. Es ist nicht nur gesünder als die schnelle Kost aus der Dose oder […]

Wenn es überhaupt etwas Positives gibt, das man dem Coronavirus abgewinnen kann, dann vielleicht, dass die Menschen sich im Zuge der Kontaktbeschränkungen mehr zuhause aufhalten und sich auf Tätigkeiten besinnen, die sie im „normalen“ Leben vorher vernachlässigt haben. Das Kochen zum Beispiel. Es ist nicht nur gesünder als die schnelle Kost aus der Dose oder der Tiefkühl-Packung, es macht auch Freude, sich alter Familienrezepte zu erinnern oder einmal ganz etwas Neues auszuprobieren. Wenn Kinder im Haushalt sind, ist es für sie auch meist ein großer Spaß, wenn sie beim Auswiegen, Gemüseschnippeln und Rühren helfen dürfen. Falls euch zum heimischen Koch-Abenteuer noch das eine oder andere fehlt, werdet ihr in der Göttinger City sicher fündig. Ich habe mich für euch in der Stadt einmal zwischen Töpfen, Pfannen und weiteren nützlichen Küchenutensilien umgesehen.

Tode: 10.000 Artikel rund um den Haushalt

Schweden-Qualität: Markus Reich mit einer Ankarsrum-Küchenmaschine. Foto: Christoph Mischke

Seit über 100 Jahren hat das Haushaltswarenfachgeschäft Carl Tode seinen Sitz in der Prinzenstraße. Eine stolze Leistung für ein inhabergeführtes Unternehmen, finde ich. Rund 10.000 Artikel rund um den Haushalt, die Küche und den gedeckten Tisch bieten Inhaber Markus Reich und seine erfahrenen Mitarbeiter*innen auf drei Etagen. „In dieser ziemlich verrückten Corona-Zeit machen es sich die Menschen vermehrt zuhause schön“, weiß Markus zu berichten. „Ich habe das Gefühl, viele arbeiten ihre persönliche Bucketlist ab, im Sinne von „was ich schon immer einmal machen wollte, Kochen oder Backen zum Beispiel.“ Ein Eindruck, den ich, angesichts der Kund*innen, die im Laden eine fachkundige Beratung in Anspruch nehmen, durchaus teile.

Töpfe zum Vererben

Skan-Design: Rabea Schmelzer zeigt Steingut-Geschirr von Bitz. Foto: Christoph Mischke

Kaffee oder Tee gefällig? Farbenfrohe Vielfalt für Heißgetränke. Foto: Christoph Mischke

Zentrales Element einer jeden Küche sind natürlich die Töpfe. „Die Hitze soll schnell ankommen“, erklärt mir Markus, „und nicht nur im Topfboden. Bei den heute verwendeten Mehrschicht-Materialien beschränkt sich der wärmeleitende Kern nicht nur auf die Topf-Unterseite, sondern verlängert sich nach oben, bis in die Ränder.“ Die Preise sind durchaus erschwinglich und die Unterschiede für die verschiedenen Herdarten wie Platten-, Ceranfeld- oder Induktionsherde fallen kaum noch ins Gewicht. Dabei, hat Markus festgestellt, geht der Trend weg vom Edelstahl und hin zu Emaille-Töpfen und –brätern. Ihr Glasbrand ist absolut geschmacksneutral, anti-allergen, schlag-, stoß- und kratzfest. „Die Emaille“, sagt Markus und muss lachen, „ist so widerstandsfähig, dass ihr die Töpfe locker vererben könnt.“

Hohe Qualität im Trend

Widerstandsfähig: Juliane Reich mit Schneidbrettern aus Gummibaum. Foto: Christoph Mischke

Gemeinsames Mittagessen: Kartoffelpuffer aus dem Waffeleisen. Foto: Christoph Mischke

Markus Reich gewinnt dieser Zeit, die für alle mit Einschränkungen verbunden ist, durchaus auch positive Seiten ab. „Unsere Kunden fordern zunehmend eine hohe Qualität, das heißt, wir gehen mit ihnen direkt über unser Sortiment in den Dialog und setzen uns natürlich mit diesen Trends intensiv auseinander.“ Und das Engagement geht noch weit darüber hinaus, denn Kochen, Backen und vieles mehr finden auch auf der Internetpräsenz von Carl Tode und manchmal sogar live statt. „Während des ersten Lockdowns, der mit der Geschäftsschließung verbunden war, haben wir uns regelmäßig mit unseren Mitarbeitern zum gemeinsamen Mittagessen getroffen“, berichtet Markus.

Rezepte und Tipps

Ideal für Mürb- und Spekulatiusteig: Motivrollen in großer Auswahl. Foto: Christoph Mischke

„Da haben wir viele Rezepte ausprobiert, die uns Kunden geschickt und die wir in unserem Blog neben zahlreichen Tipps und unabhängigen Produkttests veröffentlicht haben.“ Die hausgemachten Kartoffelpuffer nach Omas Rezept darf ich heute sogar selbst probieren. Markus‘ Ehefrau Juliane steht höchstpersönlich am Waffeleisen und zaubert uns die fettfrei gebackenen, goldbraunen Kartoffeltaler mit Lachs und Quarkdressing auf den Teller. Echt lecker, ich bin ein Glückspilz.

Tavola: Von (A)rzberg bis (Z)anussi

Seit 38 Jahren in Göttingen: Küchendesign von Tavola. Foto: Christoph Mischke

Erfahrung: professionelles Kochgerät für den heimischen Haushalt. Foto: Christoph Mischke

Auch mein nächster Gesprächspartner hegt eine Leidenschaft fürs Kochen. Dietmar Graf führt seit 38 Jahren sein Geschäft Tavola in der Kurze-Geismar-Straße 38. Eine hervorragende Adresse für ausgewähltes Küchendesign von (A)rzberg bis (Z)anussi. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ursula kocht Graf jeden Mittag, wenn er Pause hat und Mitarbeiter Ali Barrati Beratung und Verkauf übernimmt. Mittags dominiert bei Grafs die schnelle Küche, am Wochenende darf es gerne etwas aufwendiger sein. Dann kommt auch sein Lieblingsgericht Lammrücken oder Lammfilet auf den Tisch. „Angeröstet, kurzgebraten und dann zehn Minuten im Ofen nachgezogen“, schwärmt der Inhaber und mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Dazu gibt’s frisches Gemüse vom Wochenmarkt und Kräuter aus dem Garten. „Etwas Balsamico und Körnersenf dazu“, berichtet er, „und fertig ist unser Festessen.“

„Das hält ewig“

Echt scharf: Hochwertige Messer sind das A und O bei der Zubereitung. Foto: Christoph Mischke

Grafs Passion für die Basisküche, wie er es nennt, spiegelt sich in seinem Angebot wider. „Geschmiedete Eisen-Töpfe und -Pfannen aus lothringischen Traditionsbetrieben eignen sich hervorragend zum schnellen Erhitzen, wie man es beispielsweise beim Anrösten, beim Karamellisieren oder auch beim röschen, sprich: krossen Braten von Crêpes Suzette braucht. „Das geht natürlich nicht mit Micky-Maus-Qualität“, erklärt Dietmar Graf und ich muss lachen, „aber wir bieten hier zwei bis drei Millimeter Stahlstärke, da verzieht sich nichts, das hält ewig.“ Ich nehme eine Pfanne der flämischen Firma de Buyer in die Hand und staune über das hohe Gewicht, das alleine schon professionelle Wertbeständigkeit vermittelt.

Garen und Schmoren

Braten, Garen, Schmoren: Dietmar Graf mit hochwertigem Guss-Bräter. Foto: Christoph Mischke

„Töpfe und Bräter aus Gusseisen hingegen stellen eine gleichmäßige und kontinuierliche Wärmeabgabe sicher, wie sie zum langsamen Kochen, Braten, Garen und Schmoren von Fleisch, aber auch für deftige Suppen und Eintöpfe benötigt werden“, erklärt mir der Fachmann. „Die schweren Materialien erlauben eine exakte Wärmesteuerung und bei 120 bis 150 Grad kann ich bequem und schonend arbeiten.“ Das genaue Gegenteil von schnell, schnell mal eben was zusammenbrutzeln, denke ich, da kommt der Genuss doch schon beim Kochen auf.

Bewährt und zeitlos

Glänzend: italienische Espressomaschinen für höchsten Kaffeegenuss. Foto: Christoph Mischke

„In unserem Bereich muss man mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben“, sagt Graf. Seine gesamte Produktpalette überträgt die zweihundertjährige Erfahrung von Profi-Köchen auf den heimischen Haushalt. „Ohne sündhaft teure Kupferpfannen kaufen zu müssen“, ergänzt der Inhaber. Eine Philosophie, die sich überall in seinem Geschäft widerspiegelt. Sei es bei der großen Messerauswahl, bei den bewährten und zeitlosen Porzellantellern, -tassen und -Terrinen oder auch bei den chromglänzenden Espressomaschinen meist italienischer Bauart. Der Kaffee daraus schmeckt köstlich, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte, die ich sicher auch noch einmal erzählen werde.

Karstadt: Gesundes Kochen

Fettarm ist im Trend: Carmen Roddewig berät rund ums gesunde Kochen. Foto: Christoph Mischke

Auf meiner Suche nach Küchenutensilien komme ich natürlich um eine weitere Göttinger Institution nicht herum: Karstadt zwischen Groner Straße und Johannisstraße. Ich habe keine Idee, wie lange es das Kaufhaus in Göttingen schon gibt, aber da meine Mutter mit mir als Kind dort schon eingekauft hat, müssten es weit über fünfzig Jahre sein. Heute bin ich mit Carmen Roddewig verabredet. Sie hat bei Karstadt „auf Haushaltswaren“ gelernt und ist dort auch seit 30 Jahren als Verkäuferin im Bereich „Home“ beschäftigt. Wer könnte das Sortiment also besser kennen als sie. „Unsere Kunden legen großen Wert auf gesundes Kochen“, hat die Verkäuferin festgestellt, „und achten beispielsweise sehr auf eine fettarme Zubereitung.

Für jeden Zweck und Geldbeutel: Töpfe, Pfannen und Bräter. Foto: Christoph Mischke

Das geht allerdings nicht mit jeder Pfanne.“ Carmen Roddewig zeigt mir das schier unglaublich große Pfannensortiment. Ich staune schon ob der Vielfalt der Größen – vom Ein-Personen-Haushalt bis zur Versorgung einer Großfamilie ist alles vorhanden. Neben anderen Herstellern steht die Firma Fissler gerade hoch im Kurs. „Deren Adamant-Versiegelung ist hart wie Stein und darf im Gegensatz zu anderen Beschichtungen auch mit Löffeln, Kellen oder Schneebesen aus Metall strapaziert werden.“ Natürlich hat die erfahrene Expertin dazu auch einen Tipp parat. „Wer Schäden an der Beschichtung seiner Pfanne vermeiden möchte, sollte sie nicht gleich auf höchster Stufe erhitzen. Lieber erst langsam erwärmen und später die Temperatur erhöhen.“

Nützliche Küchenhelfer

Praktisch: Carmen Roddewig mit Küchenhelfern von Rösle. Foto: Christoph Mischke

Für das scharfe Anbraten von Speisen rät die Verkäuferin daher zu Töpfen und Brätern aus Guss oder Edelstahl. Im Lauf der Jahre hat sie eine große Zahl an Stammkunden gewonnen, die sich auf ihre fachkundige Beratung verlassen. Mit „ich brauch‘ mal eben eine Pfanne“ ist es bei ihr nicht getan. Mir war gar nicht so richtig bewusst, wie viele nützliche Küchenhelfer die Arbeit erleichtern können, obwohl wir zuhause oft und gerne in der Küche werkeln. Carmen Roddewig zeigt mir eine kleine Auswahl. Besonders gefallen haben mir die unterschiedlichen Spiralschneider, mit denen man fix das frische Gemüse zu ansehnlicher und gesunder Rohkost verarbeiten kann. „Gerade auch für Kinder“, sagt die Fachfrau augenzwinkernd, „denn Zucchini oder Rote Beete schmecken doch gleich viel besser, wenn sie in Spaghettiform auf dem Teller landen.“

Hausgemachte Pasta

Seit 30 Jahren Hobby-Koch: Bernd Inger kauft seinen neuen Bräter. Foto: Christoph Mischke

„Die kleinen Helferlein sollten einfach, durchdacht und möglichst spülmaschinenfest sein, damit sie auch tatsächlich genutzt werden und nicht in der Schublade liegen bleiben“, gibt die Verkäuferin zu bedenken. Das gilt auch für die unterschiedlichsten Reiben und Hobel, die übersichtlich an der Wand hängen. Viele sind auf verschiedene Stärken einstellbar, von Gurke bis Trüffel. Einen weiteren Trend hat Carmen Roddewig in den vergangenen Monaten beobachtet: hausgemachte Pasta. Natürlich bietet Karstadt auch für Nudelliebhaber zahlreiche Hilfsmittel, um Spätzle, Ravioli oder Maultaschen selbst herzustellen, zu schneiden oder zu füllen. Eine gute Idee, sich in diesen verrückten Zeiten, zumindest ab und zu, quasi das Restaurant nach Hause zu holen. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß beim Kochen und einen guten Appetit.

Christoph Mischke

Ich bin in "Chöttingen cheboren", so wie es wohl Schorse Szültenbürger in seinen vergnügten Geschichten in Göttinger Mundart geschrieben hätte. Ich hatte immer das Glück in meiner Heimatstadt leben und arbeiten zu können und halte es mit dem Historiker August Ludwig von Schlözer, der sagte: "Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita." (Außerhalb Göttingens kann man nicht leben, wenn aber doch, dann nicht so gut).
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