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Draußen nicht nur Kännchen

22. August 2019
Göttingen ist für seine vielfältige Restaurant- und Gaststätten-Szene bekannt und, wie ich finde, zu Recht beliebt. In der überschaubaren Altstadt spiegelt sich die Internationalität der Stadt auch in der gastronomischen Landschaft wider. Der Gast hat die Wahl zwischen indisch oder vietnamesisch, italienisch oder griechisch, afrikanisch oder mexikanisch und ganz vielen kulinarischen Köstlichkeiten aus anderen Teilen […]

Göttingen ist für seine vielfältige Restaurant- und Gaststätten-Szene bekannt und, wie ich finde, zu Recht beliebt. In der überschaubaren Altstadt spiegelt sich die Internationalität der Stadt auch in der gastronomischen Landschaft wider. Der Gast hat die Wahl zwischen indisch oder vietnamesisch, italienisch oder griechisch, afrikanisch oder mexikanisch und ganz vielen kulinarischen Köstlichkeiten aus anderen Teilen dieser Welt. Und das Schönste ist, zahlreiche Gastronomiebetriebe, von der Bierkneipe über diverse Cafés bis zum Restaurant der gehobenen Küche, verfügen über eine Außenbestuhlung, was den Aufenthaltswert in der warmen Jahreszeit immens steigert.

Bierzeltbank oder Korbstuhl

Auch am Alten Rathaus können die Gäste draußen sitzen: der Bullerjahn. Foto: Christoph Mischke

Burger und Steaks vor beeindruckendem Fachwerk: Bacon Supreme. Foto: Christoph Mischke

Manchmal sind es nur zwei, drei Klappstühle, eine Bank und ein Tisch, wo der Gast Platz nehmen kann, ein anderes Mal die klassischen Bierzelt-Garnituren oder auch eine üppige Zahl bequemer Holz- oder Korbstühle. Häufig befindet sich die Außenbestuhlung vor der Gaststätte, gerade richtig zum Sehen und Gesehenwerden, hier und da aber auch versteckt im Hinterhof. Dann allerdings meist idyllisch unter altem Baumbestand wie mächtigen Linden oder Kastanien. Ich möchte euch heute einige Gastronomien der Stadt mit Draußen-Plätzen in Text und Foto vorstellen. Natürlich ist dieses Bild bei Weitem nicht vollständig, aber ein bisschen sollt ihr ja auch selbst entdecken.

Pasta und Cocktails unter Linden

Gemütlich speisen unter alten Linden: das Esprit. Foto: Christoph Mischke

Das Esprit in der Langen Geismarstraße, das möchte ich gar nicht verhehlen, ist mein absoluter Favorit unter Göttingens Lokalitäten. Vielleicht, weil es zu jeder Tageszeit eine gastfreundliche Lokation im ureigensten Sinn ist. Ob zum Frühstück, zum Mittagessen oder am Abend, ob zum Kaffee, zum Wein oder zum Cocktail. Wenn es wettertechnisch irgend möglich ist, sitze ich im gemütlichen Garten unter den alten Linden und nehme den einen oder anderen Samen, der vom Baum in den Riesling „Vom roten Schiefer“ fällt, gern in Kauf. Der aufdringlichen Wespe fische ich ein Stücken Chorizo aus der Sahnesoße der Rigatoni auf den Besteckteller und gut ist es. Seit über 15 Jahren führt Gastgeber Robert Vogel das Bar-Café , dessen hoher Qualitätsanspruch sicher maßgeblich zum Erfolg des Lokals beigetragen hat. Das gilt für Speisen, Getränke und Service gleichermaßen. Obwohl ich Kaffeetrinker bin, ist mir die unglaubliche Vielfalt an Tee-Spezialitäten aufgefallen, die meine bessere Hälfte stets lobt. Die Spirituosen- und Cocktailkarte ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Was ich in Göttingen allerdings noch nirgendwo gesehen habe, ist die Möglichkeit des Drink-Upgrades. Gegen einen Aufpreis mixt der Keeper mir meinen Gin-Klassiker gerne mit einem Tanqueray Rangpur, Wüstefeld, Von Hallers oder Monkey47.

Draußen gibt’s auch Süßes: Waffle-Land. Foto: Christoph Mischke

Kleine Bühne im Innenhof

Das Dots, eine kuschelige Bar-Kneipe, die sich über drei Etagen erstreckt, ist im historischen Börnerviertel beheimatet. Der wunderschöne Innenhof ist sowohl von der Roten Straße, als auch von der Barfüßerstraße aus zugänglich. Im winzigen Kellerraum und auf der kleinen Bühne im Hof veranstalten die Betreiber in unregelmäßigen Abständen kleine, feine Konzerte mit Künstlern aus der Independent-Szene. Die Stimmung hier ist ausgesprochen friedlich, entspannt, unkompliziert und kinderfreundlich. Ganz gleich, ob am Nachmittag zu selbstgebackenem Kuchen oder am Abend zu Bier, Wein oder Cocktails, ich fühle mich hier immer sauwohl. Im Rahmen der Filmreihe „doks“ zeigt das Dots an vier Sonntagen im September ausgewählte Dokumentarfilme im Hof. Die gezeigten Filme stammen von Göttinger Filmemachern und Filmemacherinnen und behandeln jeweils auf ihre Weise spannende aktuelle Themen. Was ich besonders spannend finde, nach den Filmvorführungen werden die Filmleute anwesend sein und für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen.

Beachflair am Leinekanal

Spareribs und Cocktails am Wasserlauf: das Sausalitos. Foto: Christoph Mischke

Wer auf kalifornisch-mexikanisch geprägte Küche steht, ist im Sausalitos in der Hospitalstraße gut aufgehoben, beziehungsweise davor, am leise plätschernden Leinekanal. Das Wasser des Kanals trieb früher die Odilienmühle an. Ein privater Investor hat das Haus, in dem sich jetzt das Restaurant befindet, in den Jahren 2005/2006 renoviert. Viele junge Menschen tummeln sich dort am späten Nachmittag und Abend und genießen Tacos, Burger, Spareribs und eine umfangreiche Cocktail-Auswahl. Das sandige Beachflair am Wasserlauf ist perfekt für einen After-Work-Drink an einem lauen Sommerabend. An jedem Montag ist außerdem „Food-Monday“, da gibt’s viele Gerichte zum halben Preis. Dann steppt hier der Bär und ich rate dringend an, sehr frühzeitig online einen Tisch zu reservieren, sonst gibt’s lange Gesichter. Am 14. November ab 18 Uhr steigt in dem historischen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert die große Geburtstagsparty zu 25 Jahre Sausalitos. Die Veranstalter versprechen für diesen Abend tolle Aktionen und Birthday-Specials.

Riesenschnitzel und manch‘ lockerer Spruch

Hier ist der Gast auch mal der “Chef”: das Gasthaus Zum Szültenbürger. Foto: Christoph Mischke

Das Gasthaus Zum Szültenbürger in der Prinzenstraße ist für mich häufig die Wahl, wenn mir nach einer guten und, ja, ich gebe es zu, großen Fleischportion zumute ist. Die Schnitzel, und es gibt sie in rund 20 Variationen, sind stets hervorragend paniert, zart und fast so groß wie der Teller. Die Küche würde ich als durchaus rustikal bezeichnen. Jedenfalls kommen die Liebhaber von Rumpsteaks, Spareribs, Sülze oder Haxe ebenfalls voll auf ihre Kosten. Wer es nicht so mächtig mag, findet allerdings auch Strammen Max, Matjes, Garnelen oder hausgemachte Maultaschen in der umfangreichen Speisekarte. Die freundlich-joviale Art der Bedienung überträgt sich auch auf die Gäste, die vom nicht zu übersehenden Kellner auch gerne einmal mit „Chef“ angesprochen werden. Das gilt auch für die vorbeigehenden Passanten, die manchmal mit einem lockeren Spruch animiert werden. Hier, mitten in der Fußgängerzone, rutscht man zusammen, wenn es mal eng wird, und kommt fix auch mit wildfremden Menschen ins Gespräch. Das mag vielleicht nicht jeder, aber mir gefällt diese Art. Sie strahlt so ein bisschen rheinländisches Flair aus.

Pasta unter der Kastanie

Pasta und Pizza unter der alten Kastanie: das Nudelhaus. Foto: Christoph Mischke

An der Ecke Rote Straße/Jüdenstraße liegt das Nudelhaus, dessen Name natürlich Programm ist. Ich staune bei jedem Besuch, was die Betreiber aus ihren hausgemachten Nudeln alles zaubern. Spaghetti, Rigatoni, Tortelloni oder Ravioli gibt es in den vielfältigsten Zubereitungsarten, von sommerlich-leicht bis deftig-scharf. Als Fischliebhaber habe ich mich schon häufig für die Spaghetti mit Meeresfrüchten entschieden. Ein leichtes Mittagessen mit reichlich Muscheln, Pulpo, Calamares, Garnelen, Surimi, Tomaten und Rucola in einer fruchtigen Weinsoße. Bei trockenem Wetter setze ich mich gerne in den Garten unter die riesige Kastanie. Gut, viel Sonne lässt das Blätterdach der mächtigen Baumkrone nicht durch, aber es macht einfach Freude unter einem derartigen Baumriesen zu sitzen, der mit Sicherheit viel älter ist als das Restaurant, das es seit fast 35 Jahren gibt. Wer das Wetterrisiko scheut, der findet seinen Tisch im historischen, hölzernen Wintergarten.

Kultur und Kulinarik

Fachwerkidylle im Garten: die Terrasse des Apex. Foto: Christoph Mischke

Das Apex in der Burgstraße öffnet erst um 17.30 Uhr, kommt also für ein Mittagessen nicht in Frage. Schade eigentlich, denn ein Großteil der von Fernsehköchin Jacqueline Amirfallah kreierten Gerichte würden sich wunderbar für eine lecker-leichte Zwischenmahlzeit eignen. Von knusprigen Baguettes mit hausgemachten Dips, über belegte Brote und einem üppigen warmen und kalten vegetarischen Angebot bis zu feinen Fisch- und Fleischgerichten reicht das Angebot. Ich möchte behaupten, wer jemals auf der Außenterrasse mit Blick auf die Rückseite der altehrwürdigen Uni-Aula gegessen oder ein Glas Wein genossen hat, der kommt gerne wieder. Das bietet sich natürlich insbesondere vor oder nach dem Besuch einer Veranstaltung im Hause an. Das Apex ist Heimstatt der regionalen Musikszene und ein Ort für politisches Kabarett. Es bietet, und das schon seit 1971, jungen Autoren, Bands und Songwritern, Pop-Poeten und Poetry-Slamern eine kleine, aber feine Bühne. Und es ist die Hausbühne für die Theaterproduktionen der „Stille Hunde“. Ich fühle mich in dieser unaufgeregten, kulturträchtigen und gemütlichen Atmosphäre jedenfalls immer ausgesprochen wohl. Wo passiert es schon mal, dass man sich mit dem einen oder anderen Künstler zu später Stunde an der Bar noch über dessen Programm austauschen kann?

Biergarten mit Tradition

Beliebt zu jeder Jahreszeit: der Biergarten am Kehr. Foto: Christoph Mischke

Ein weiteres Highlight der Göttinger Außengastronomieszene liegt ein ganzes Stück außerhalb der Stadt: der Biergarten am Kehr. Am Ende der Borheckstraße im Göttinger Stadtwald, in unmittelbarer Nähe zum Wildgehege und zum Geläuf des Reitvereins Hainholzhof. Hier bin ich an Wochenenden häufig mit der Familie. An den massiven Holztischen und –bänken treffen sich Mountain-Biker, Wanderer, Jogger, Sonntags-Spaziergänger, Hundebesitzer und viele Familien zu Bier, Softdrinks, Kaffee oder Glühwein in der Wintersaison. Wir essen meist die leckeren Butter-Brezeln oder lassen uns mit Bratwurst und Krakauer begrillen. Inhaber Sven Wagner legt Wert darauf, dass sein Biergarten der einzige in Göttingen ist, der eine alte Tradition beibehalten hat. „Wer bei uns etwas trinkt“, sagt er, „der darf natürlich auch seine mitgebrachten Speisen hier verzehren.“ Zum Nachtisch dann noch ein leckeres Eis aus der gutsortierten Truhe, und auch der Junior ist zufrieden. Der freut sich schon riesig auf die neuen hölzernen Spielgeräte, die im Spätsommer unter „Norbert“, der mächtigen nordamerikanischen Hainbuche installiert werden sollen. Unter jenem alten Baumbestand haben Wagner und der Göttinger Musiker Eberhard Koreuber für den 31. August auch ein Konzert mit drei Akustik-Bands organisiert. Ab 14.30 Uhr spielen „Team Country“, „Present4“ und „Mil Pasos“ zum 1. Open Air am Kehr.

Über Kommentare zu unseren Blog-Beiträgen freuen wir uns jederzeit. Schickt uns dazu gerne eine Nachricht auf unserer Mein Göttingen Facebook-Seite.

Christoph Mischke

Ich bin in "Chöttingen cheboren", so wie es wohl Schorse Szültenbürger in seinen vergnügten Geschichten in Göttinger Mundart geschrieben hätte. Ich hatte immer das Glück in meiner Heimatstadt leben und arbeiten zu können und halte es mit dem Historiker August Ludwig von Schlözer, der sagte: "Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita." (Außerhalb Göttingens kann man nicht leben, wenn aber doch, dann nicht so gut).
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