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Bücher über Göttingen: Glücksorte und Erfindungen

15. Oktober 2020
Der Herbst ist da, traditionell die Zeit der Buchmessen, Lesungen und Literaturfestivals, wie dem Göttinger Literaturherbst. Für die Verleger ist das letzte Jahresquartal das wichtigste, denn jetzt ist die Hochzeit der Neuerscheinungen. Auch über Göttingen sind in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Bücher erschienen: Reiseführer, Sachbücher, Anekdotensammlungen, Biografien, Nachschlagewerke, Regionalkrimis, Bildbände und vieles mehr. Ich möchte […]

Der Herbst ist da, traditionell die Zeit der Buchmessen, Lesungen und Literaturfestivals, wie dem Göttinger Literaturherbst. Für die Verleger ist das letzte Jahresquartal das wichtigste, denn jetzt ist die Hochzeit der Neuerscheinungen. Auch über Göttingen sind in den vergangenen Jahrzehnten unzählige Bücher erschienen: Reiseführer, Sachbücher, Anekdotensammlungen, Biografien, Nachschlagewerke, Regionalkrimis, Bildbände und vieles mehr. Ich möchte euch heute meine persönlichen Lieblingsbücher über Göttingen vorstellen, die ihr übrigens alle in der Tourist-Information am Alten Rathaus sowie im einschlägigen Buchhandel bekommt.

Glücksorte in Göttingen

Authentisch: 80 persönliche Glücksorte stellt Isabel Trzeciok vor. Foto: Christoph Mischke

„Glücksorte in Göttingen“ heißt das neue Werk von Isabel Trzeciok und ist bereits das dritte Buch der Göttinger Autorin über ihre Heimatstadt. Ihr Erstlingswerk, den Bildband „Göttingens schönste Seiten“ durfte ich 2012 fotografisch gestalten und das hat wirklich viel Freude gemacht. In den Glücksorten stellt Isabel ihre 80 persönlichen Wohlfühlplätze in der Stadt und dem näheren Umland vor. Mit viel Herzblut, Empathie und Insiderwissen beschreibt sie nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt, sondern auch unbekanntere Nischen, Plätze, Geschäfte, Restaurants und Kneipen.

Authentische Beschreibungen

Bismarckturm: Beliebtes Ausflugsziel im Hainberg. Foto: Christoph Mischke

Als gebürtiger Göttinger kenne ich die meisten der von Isabel beschriebenen Orte und bin ganz angetan, wie sie diese auch für Nicht-Göttinger*innen schildert und ins Bild setzt. Ihre Erzählungen sind so authentisch, wie sie nur sein können, ihre Sprache ist voller Gefühl und Liebe zu ihrer Stadt. Eloquent spielt sie mit ihren Erlebnissen, ihren ganz subjektiven Eindrücken und der Stadtgeschichte. Gerade deshalb macht dieses Buch eine unbändige Lust darauf, die vorgestellten Ecken und Winkel selbst zu erleben und vielleicht auch seinen persönlichen Glücksort zu finden.

Glücksorte in Göttingen
Isabel Trzeciok
Droste Verlag
ISBN 978-3-7700-2172-7
14,99 €

Göttinger Stadtgeschichte

Unterhaltsam und lehrreich: Göttinger Stadtgespräche. Foto: Christoph Mischke

Mein zweiter Buchtipp ist ein Werk unterschiedlicher Autoren, das von Christiane Freudenstein, der Vorsitzenden des Vereins Literarisches Zentrum Göttingen, herausgegeben wird. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik erinnern sich in „Göttinger Stadtgespräche“ an vor ihrer Zeit lebende, bedeutende Größen der Stadt. Von Georg Christoph Lichtenberg, dem genialen Aufklärer, spannt sich der Bogen über Gottfried August Bürger, dem Dichter des Lügenbarons Münchhausen, bis zu Werner Heisenberg, dem revolutionären Physiker. Ein Kaleidoskop der Geschichte und Kultur Göttingens, eine unterhaltsame und lehrreiche Lektüre für Einheimische wie Neulinge in der Stadt.

Hohn und Spott

Münchhausens Dichter: Gottfried August Bürger.  Foto: Christoph Mischke

Wurstfabrikant Frank-Walter Eisenacher widmet sich beispielsweise in seiner Hommage dem Dichter Heinrich Heine, der Göttingen in seinen Briefen und Schriften mit Hohn und Spott überzogen hat. Ausgesprochen feinsinnig beschreibt der Autor die Hintergründe dieser Schmähungen, um sich danach, humorvoll und im historischen Kontext, seinem Kernprodukt zuzuwenden. Genau diesem, der Göttinger Wurst, hatte Heine ja in den ersten Zeilen seiner „Harzreise“ den Vorzug vor der weltberühmten Georgia Augusta, seiner Alma Mater, gegeben.

Göttinger Stadtgespräche

Christiane Freudenstein (Hg.)
Vandenhoeck & Ruprecht
ISBN: 978-3-525-30095-4
15,99 €

Das gekränkte Gänseliesel

Skandale und Empörung: Das gekränkte Gänseliesel. Foto: Christoph Mischke

Was aber wäre eine weit über 1000 Jahre alte Stadt ohne ihre kleinen und großen Skandale? Sicher nur halb so liebenswert, denke ich. „Das gekränkte Gänseliesel“, herausgegeben von Franz Walter und Teresa Nentwig, ist eine Sammlung von Liebesaffären, Finanz- und Politikskandalen sowie Streitereien und Zwiste um Kunst und Kultur, die die Göttinger Bürger*innen über drei Jahrhunderte in Empörung versetzten. Die Ausschweifungen des jungen Studenten Otto von Bismarck und der Göttinger Sieben werden ebenso thematisiert, wie das skandalumwitterte Leben des Gottfried August Bürger.

Brecht und Blutkonserven

Aufregung: Hilperts Brecht-Inszenierung 1959 am DT war umstritten. Foto: Christoph Mischke

Wer erinnert sich noch an die Aufregung um Heinz-Hilperts Brecht-Aufführung 1959 am Deutschen Theater? Wer an den Unmut, den 1983 die Einweihung des Portals zum Ratssaal im Neuen Rathaus hervorgerufen hatte, an die sogenannte Mescalero-Affäre, verseuchte Blutkonserven und die „Göttinger Gruppe“, die 2007 bundesweit für Schlagzeilen sorgte, weil sie rund 250.000 Anleger um ihre Ersparnisse gebracht hatte? Basierend auf diesem Buch könnt ihr bei der Tourist-Information sogar eine Stadtführung buchen.

Das gekränkte Gänseliesel

Franz Walter (Hg.) / Teresa Nentwig (Hg.)
Vandenhoeck & Ruprecht
ISBN: 978-3-525-30080-0
14,99 €

Göttinger Zeitreise

Geschichten und Anekdoten: Zeitreise ist eine lebendige Stadtbiografie. Foto: Christoph Mischke

Fünf Autoren, darunter der Herausgeber Andreas Stephainski, zeichnen in der „Göttinger Zeitreise – 1100 Jahre Leben in Göttingen“ die bewegte Geschichte unserer Stadt nach. Die Stadtbiografie ist reich bebildert und folgt in einem Layout, dass sich von der breiten Masse an Reiseführern und Bildbänden abhebt. Neben der großen Historie finden sich in Text und Bild allerlei zauberhafte und gut recherchierte Geschichten und Anekdoten, die nun wirklich nicht jeder kennt. Oder wusstet ihr etwa, dass Göttingen in grauer Vorzeit mit dem „Colosseum“ ein wahres Sündenbabel besaß? Kennt ihr den „Tycoon der Tücher“, der seinerzeit der größte Arbeitgeber der Region war? Nicht? Dann haben wir etwas gemeinsam.

Auch in Englisch

Reich bebildert: Das Layout hebt sich von anderen Publikationen ab. Foto: Christoph Mischke

Der Band, den es auch in einer Version in englischer Sprache gibt, führt den Leser anhand eines Zeitstrahls, der in den Kontext dessen, was sonst auf der Welt zur jeweiligen Zeit geschah, eingebettet ist, durch die Jahrhunderte. Partner dieses Buchprojekts dürfen sich an den entsprechenden zeitlichen Ankerpunkten mit einem Advertorial präsentieren, das in der Gestaltung dem gelungenen Buch-Layout folgt. Auf diese Weise wird charmanterweise die Leistung von Göttinger Unternehmen gewürdigt und auch dem Blick in die Zukunft Rechnung getragen.

Göttinger Zeitreise

Andreas Stephainski (Hg.)
ASTtext+bild Medien GmbH
ISBN 978-3-944480-07-7
22,50 €

Entdeckt, erdacht, erfunden

Fortschritt oder Unglück: Göttinger Erfindungen. Foto: Christoph Mischke

Was haben Kokain, Bihunsuppe und Recyclingpapier mit Göttingen zu tun? Antworten auf diese Frage gibt das Buch „Entdeckt, erdacht, erfunden“, das von Teresa Nentwig und Katharina Trittel herausgegeben wird. 20 Geschichten über Göttinger Erfindungen zwischen Genie und Irrtum vereint dieses Buch. 20 kuriose, bahnbrechende, aber auch verwerfliche Göttinger Ideen seit dem 18. Jahrhundert. Einige brachten Fortschritt und Innovation, andere wiederum führten zu Skandalen und Unglück. Der spannend zu lesende Band fragt auch nach den gesellschaftlichen Folgen dieser geistigen Ergüsse und öffnet einen neuen, interessanten Blick auf „die Stadt, die Wissen schafft“.

Das „Göttinger Ei“

Aerodynamik: der Schlörwagen als Modell im Einbecker PS.Speicher.  Foto: Christoph Mischke

Mich, als technisch interessierten Menschen, hat vor allem die Story über Lichtenbergs Blitz-Forschung begeistert. Mir war auch nicht bekannt, dass die Idee des Papier-Recyclings von dem Göttinger Juristen Dr. Justus Claproth stammt. Bereits im Jahr 1774 hatte er diesen genialen Gedanken zur Nachhaltigkeit. Und dass sich der Schlörwagen, das sogenannte „Göttinger Ei“, als windschnittigstes Familienfahrzeug der Automobilgeschichte, nicht durchgesetzt hat, werde ich wohl nie verstehen. Auch zu der spannenden Wissenschaftsgeschichte der Stadt könnt ihr eine Stadtführung in der Tourist-Information vereinbaren, sich an die Buchthemen anlehnt.

Entdeckt, erdacht, erfunden

Teresa Nentwig (Hg.) / Katharina Trittel (Hg.)
Vandenhoeck & Ruprecht
ISBN: 978-3-525-31087-8
14,99 €

Der Göttinger Stadtfriedhof

Stadtfriedhof: letzte Ruhestätte zahlreicher Persönlichkeiten. Foto: Christoph Mischke

Der Göttinger Stadtfriedhof wird im kommenden Jahr 140 Jahre alt. In ihrem gleichnamigen Buch unternimmt Heidemarie Frank einen biografischen Spaziergang durch den Friedhofspark, der seit 1881 als letzte Ruhestätte der Göttinger Bürger*innen dient. Anhand ihrer Gräber gibt die Autorin Einblicke in das Leben von prominenten Persönlichkeiten und Nobelpreisträgern der Stadt. Leser*innen begegnen Georg Merkel, Wilhelm Weber, Lou-Andreas Salomé, Max Planck, Otto Hahn und vielen anderen.

Verwobene Lebensgeschichten

Friedhof und Park: die Platanenallee mit Blick auf die Kapelle. Foto: Christoph Mischke

Ein interessanter Ansatz, sich der Göttinger Geschichte, und nicht nur der wissenschaftlichen, auf diese Weise zu nähern. Es ist sehr spannend zu lesen, wie die Lebensgeschichten, sowohl beruflich, als auch privat teilweise mit einander verwoben sind oder sogar in Abhängigkeit zueinander stehen. Als gebürtigen Göttinger haben mich die Verdienste des ehemaligen Oberbürgermeisters Georg Merkel am meisten beeindruckt. Ihm verdankt die Stadt nicht nur die Bewaldung des Hainbergs, sondern auch die Versorgung aller Bürger*innen mit sauberem Trinkwasser. Merkel organisierte das Schulsystem neu und ließ moderne geheizte Schulgebäude mit Duschen errichten, die auch den ärmeren Bevölkerungsschichten zugutekamen.

Der Göttinger Stadtfriedhof

Heidemarie Frank
Vandenhoeck & Ruprecht
ISBN: 978-3-525-30182-1
15,00 €

Christoph Mischke

Ich bin in "Chöttingen cheboren", so wie es wohl Schorse Szültenbürger in seinen vergnügten Geschichten in Göttinger Mundart geschrieben hätte. Ich hatte immer das Glück in meiner Heimatstadt leben und arbeiten zu können und halte es mit dem Historiker August Ludwig von Schlözer, der sagte: "Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita." (Außerhalb Göttingens kann man nicht leben, wenn aber doch, dann nicht so gut).
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