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„Vier Irre“ organisieren Impro-Festival

14. März 2019
Das Internationale Impro-Festival Göttingen, das noch bis zum 26. März läuft, hat begonnen. Zum 16. Mal hat die Göttinger Comedy-Company regional und international erfolgreiche Stars der Szene eingeladen. Erste Eindrücke, ein Gespräch mit Lars Wätzold, Gründungsmitglied der Company, sowie das weitere Programm lest ihr in meinem heutigen Beitrag. Unglaubliche Spielfreude Für die erste Show mussten die Liebhaber […]

Das Internationale Impro-Festival Göttingen, das noch bis zum 26. März läuft, hat begonnen. Zum 16. Mal hat die Göttinger Comedy-Company regional und international erfolgreiche Stars der Szene eingeladen. Erste Eindrücke, ein Gespräch mit Lars Wätzold, Gründungsmitglied der Company, sowie das weitere Programm lest ihr in meinem heutigen Beitrag.

Unglaubliche Spielfreude

Dreiviertel-Company: Richter, Wätzold und Graën beim Gipfeltreffen 2018. Foto: Christoph Mischke

Für die erste Show mussten die Liebhaber des Genres und auch ich nach Dransfeld fahren. In der dortigen Stadthalle streiften sich die Organisatoren selbst ihre Roben über. Stefan Graën, Katrin Richter, Lars Wätzold und Michael Zalejski begeisterten in ihrer Stegreif-Show „Wir sehen uns vor Gericht“. Mit unglaublicher Spielfreude, brillantem Sprachwitz, Schlagfertigkeit und einer gehörigen Portion Nonsens verhalfen die Vier vor kreischendem Publikum der Gerechtigkeit zum Sieg. Wann immer die Mithilfe des Publikums gefragt war, konnte sich das Quartett auf spontane, witzige und schräge Zurufe verlassen.

Lachtränen kullern

Rückblende: Untaten des Angeklagten unter den Augen des Gerichts. Foto: Christoph Mischke

So entwickelt sich die Verhandlung um den angeklagten Jäger Ulrich Schweiz, der des Ehebruchs in Tateinheit mit zu schnellem Fahren beschuldigt wird, zu einer komödiantischen Glanzleistung, die bei manchem Gast die Lachtränen kullern ließ. Schweiz‘ Untaten werden in gespielten Rückblenden und mit wechselnden Rollen gezeigt. Der Staatsanwalt wird zum Jagdkumpan oder zum Wald-Pastor, die Verteidigerin mutiert zur Ehefrau und der Angeklagte spielt einen verschrobenen Veterinär-Sachverständigen. Da bleibt selbst auf der Bühne kein Auge trocken, denn die vier Protagonisten schaffen es immer wieder, sich selbst zu überraschen.

Reizvolle Überraschungsmomente

Keine Rosen: Stichworte für Stefan Graën als Staatsanwalt. Foto: Christoph Mischke

„Diese Überraschungsmomente machen das Spiel für uns natürlich besonders reizvoll“, sagt mir Lars Wätzold, Gründungsmitglied der Comedy-Company, im Gespräch. Ich staune, dass das nach so vielen gemeinsamen Jahren immer noch funktioniert, denn ihre erste Show spielte die Company vor fast 22 Jahren, im Dezember 1997. Bis heute ist es festes Ritual, dass sie in ihrer Dezember-Show mit dem Publikum gemeinsam „Schneeflöckchen Weißröckchen“ singen – damals wie heute mit pantomimischer Untermalung. „Bei der Gründung im Umfeld des Theaters im OP (ThOP) und viele Jahre danach haben wir noch zu fünft gespielt“, berichtet Lars. 2010 ist der fünfte Mann, Alexis Kara, aber zum renommierten Impro-Theater „Springmaus“ nach Bonn gewechselt. Inzwischen ist er auch vielen Fernsehzuschauern aus der Heute-Show bekannt, wo er den verdeckten Ermittler und Außenreporter Dennis Knossalla verkörpert.

Es geht nur miteinander

Schräg: Lars Wätzold, Company-Gründungsmitglied, als Veterinär. Foto: Christoph Mischke

Ich möchte von Lars wissen, was für ihn den Reiz des Improvisationstheaters ausmacht. „Du brauchst nichts“, sagt er wie aus der Pistole geschossen, „keine Technik, ja nicht einmal eine Bühne. Als freiheitsliebender Mensch bin ich an nichts gebunden, außer an eine gute Chemie mit meinen Mitspielern. Außerdem ist Impro auch ein total soziales Ding, denn es geht nur miteinander. Gegeneinander improvisieren funktioniert einfach nicht.“ Das Nicht-Vorführen, sondern das gemeinsame Agieren mit dem Publikum empfindet Lars als absolut berührend. „Natürlich kommen auch immer wieder Selbstzweifel auf“, gibt er zu, „aber eigentlich ist es wie eine Therapiestunde. Nach manchem Job fühle ich mich zwei Tage lang einfach nur gut.“

Du denkst gar nicht mehr nach

Tänzchen mit Wald-Pastor (v.l.): Wätzold, Richter und Graën haben Spaß. Foto: Christoph Mischke

Das strahlt Lars, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiern kann, auch aus. Allein wenn er über seine Arbeit redet, leuchten seine Augen und die Begeisterung für sein Tun springt förmlich aus allen Knopflöchern. Er bringt „Zapping“, ein Format der Comedy-Company als Beispiel. Ein einziges Wort aus dem Publikum gibt das Thema vor, um das sich das gesamte Spiel auf der Bühne in den kommenden 90 Minuten dreht. Natürlich nicht nur wörtlich, sondern durchaus auch assoziativ. „Da denkst Du gar nicht mehr nach“, sagt Lars schmunzelnd, „das kommt einfach so raus.“

Das weitere Programm des Festivals

SMS: Kurznachrichten als Inspiration für “The Messengers”. Foto: Agentur

Was sonst noch so rauskommt, könnt ihr auf (fast) allen noch anstehenden Auftritten erleben. Am Freitag, 15. März, wird das Duo „The Messengers“ [sic] im Lumière ab 20 Uhr den Kurznachrichtendienst in den Fokus seines Programms stellen. Das Publikum schickt den Impro-Künstlern Jim Libby und seiner Bühnenpartnerin Anne Rab an diesem Abend Nachrichten als Quelle der Inspiration. Die Zuschauer können sich auf einen Abend voller falsch gewählter Nummern, verwirrender Gruppen-Chats und schräger privater Nachrichten freuen. Am selben Abend wird auch das Weltklasse-Duo „Marked“ auf der Bühne des Lumière stehen. Lee White und Daniel Orrantia, die auf Englisch spielen, setzen dabei auf den Körperschmuck der Gäste. Die Tätowierungen ihrer Zuschauer bilden den Ausgangspunkt für bizarre, urkomische und doch ehrliche Geschichten.

Heavy-Metal und Theatersport-Match

Tätowierungen als Thema: Lee White und Daniel Orrantia sind “Marked”. Foto: Agentur

„Musik ist Trumpf“ heißt es in der großen Sonnabend-Show am 16. März. The Messengers, Marked und das Quartett der Company werden wiederum im Lumière an der Geismarlandstraße tanzen, singen und schreien. Wie und was, entscheidet das Publikum: Oper, Heavy Metal, Schalalalager – die Stars müssen es bringen. Auch für diesen Auftritt sollten die Besucher, zumindest ein bisschen, der englischen Sprache mächtig sein. Ein Theatersport-Match liefern sich die Comedy-Company und The Messengers am Sonntag, 17. März, ab 19 Uhr ebenfalls im Lumière. Die Ansage lautet: „Das bessere Team gewinnt. Was auch immer.“ Weiter geht es am Donnerstag, 21. März, im Theater der Nacht in Northeim. Allerdings nur für diejenigen, die bereits Karten haben, denn die Kuscheltier-Veranstaltung mit den „vier Irren“ ist bereits ausverkauft.

Koch-Show: Plündert eure Kühlschränke

Attacke: Die Company beim Angriff auf die Lachmuskeln. Foto: Christoph Mischke

Schmeckt’s? TV-Köchin Jacqueline Amirfallah steht am Dienstag, 26. März, mit Lars Wätzold und Michael Zalejski am Herd. Nicht in einer Küche, sondern auf der Bühne im Jungen Theater. Die Spitzenköchin, bei der es besser schmeckt als bei Mutti, der Schauspieler, der mehr essen kann als Reiner Calmund und der Ausnahmepianist, der schwarze und weiße Tasten voneinander unterscheiden kann, präsentieren „die erste Impro-Kochshow der Welt“. Selbst nur mit einigen Küchenbasics wie Zwiebeln, Öl und Gewürzen ausgestattet, wissen die drei zu Beginn der Show noch nicht, was am Ende auf den Tisch kommt, denn sie kochen mit den Zutaten, die das Publikum mitbringt. Also: plündert eure Kühlschränke und Vorratskammern, schleppt eure Vorräte ins Junge Theater und seht, was die drei damit veranstalten. Am Ende verkostet ihr selbst und entscheidet, ob es schmeckt.

Tickets für „SMS“ und „Marked“, „Musik ist Trumpf“ und für das Theatersport-Match gibt es im Lumière unter 0551 / 48 45 23; „Speisekärtchen“ für das Gastro-Spektakel im JT unter: 0551 / 49 50 15.

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Christoph Mischke

Ich bin in "Chöttingen cheboren", so wie es wohl Schorse Szültenbürger in seinen vergnügten Geschichten in Göttinger Mundart geschrieben hätte. Ich hatte immer das Glück in meiner Heimatstadt leben und arbeiten zu können und halte es mit dem Historiker August Ludwig von Schlözer, der sagte: "Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita." (Außerhalb Göttingens kann man nicht leben, wenn aber doch, dann nicht so gut).
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