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Göttingens grüne Oasen

14. Mai 2020
Die ersten schönen Tage im Frühling locken mich immer raus in Göttingens Parks und Grünanlagen. Das Schöne an unserer Stadt sind für mich auch die kurzen Wege, um in die Natur zu kommen, sich auf eine Parkbank zu setzen oder um mit einer Decke und Picknickkorb bewaffnet Freunde zu treffen. Und gerade in der jetzigen […]

Die ersten schönen Tage im Frühling locken mich immer raus in Göttingens Parks und Grünanlagen. Das Schöne an unserer Stadt sind für mich auch die kurzen Wege, um in die Natur zu kommen, sich auf eine Parkbank zu setzen oder um mit einer Decke und Picknickkorb bewaffnet Freunde zu treffen. Und gerade in der jetzigen Zeit genieße ich es umso mehr mit wenigen Schritten dort zu sein, wo es grünt und blüht, die Vögel zwitschern und die Sonne sich ihren Weg bahnt.

Schillerwiese  –  Landschaftsgarten auf 81.500 m²

Ein frühsommerlicher Blick auf die Schillerwiese. Foto: Göttingen Tourismus e.V.

Wenn ich auf die Schillerwiese gehe, komme ich meistens über den Hainholzweg ins Göttinger Ostviertel. Beim Passieren der Hainholzschänke erahne ich hinter den ersten Bäumen bereits den Turm des ehemaligen Goethe-Instituts. Ein imposantes Gebäude das mit dem gegenüberliegenden Kutscherhaus direkt am Rand der Schillerwiese liegt und ein echter Eye-Catcher ist. Hier habe ich ab und an Freunde getroffen, die die Sprachschule besucht haben und morgens in den kleinen Appartements mit einem fantastischen Blick ins Grüne aufgewacht sind.

Der Landschaftsgarten wurde bereits ab 1880 angelegt, erhielt aber erst im Jahr 1905, zum 100. Todestag des Dichters Friedrich Schiller, seinen heutigen Namen. Die Wege im Park führen verschlungen um mehrere größere Rasenflächen auf denen sich im Frühsommer und Sommer Studenten und Göttinger Familien tummeln, oft mit Decken ausgestattet, mit Frisbees und Federballschlägern. Die Anlage ist groß genug, so dass ich auch an besonders warmen Tagen immer genügend Abstand zu den anderen Besuchern habe und ich niemandem auf die Pelle rücken muss.

Unter schattenspendenden Baumriesen: Mit Freunden im Park. Foto: Göttingen Tourismus e.V.

An den Rändern der Schillerwiese gibt es mit einem Tennisplatz, einem Minigolfplatz und einem großen Spielplatz Möglichkeiten Sport zu treiben und sich auszutoben. Ich liege hier meistens aber eher in der Sonne und genieße den Ausblick auf die vielen großen Bäume im Park. Und das nicht nur im Frühling, wenn das frische Grün der Blätter sprießt, sondern auch im Herbst, wenn sich die ersten Bäume orange, rot und braun einfärben und mich an meine Reisen zum Indian Summer in Kanada erinnern.

Auch im Herbst wunderschön: “Indian Summer” auf den Schillerwiesen. Foto: Angelika Daamen

Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert: beginnender Herbst im Grünen. Foto: Christoph Mischke

Eine Besonderheit auf der Schillerwiese ist der Jerome-Pavillon, der im oberen Abschnitt steht. Der Pavillon, nach dem Bruder Napoleons benannt, wurde zwar bereits 1810 errichtet, fand aber erst im Jahr 1935 seinen heutigen Platz auf der Schillerwiese. In den Sommermonaten ist dieser Ort bei Hochzeitspaaren beliebt, denn das Göttinger Standesamt führt hier auf Wunsch Eheschließungen durch.

Hier ist Heiraten möglich: Der Jerome-Pavillon Ende April. Foto: Göttingen Tourismus e.V.

Stadtwald – Wandern mit Wildtieren und Aussicht

Von der Schillerwiese aus gesehen, schließt sich gleich östlich der Göttinger Stadtwald an. Besonders an heißen Tagen im Sommer liebe ich es, im Schatten der Bäume den 1.700 Hektar großen Wald zu entdecken. Am Anfang meines Geografie-Studiums waren wir häufiger auf Exkursionen hier, um Bäume und Gesteinsschichten zu bestimmen. Ich war überrascht, als uns mein Professor erklärte, dass der Wald erst im 19. Jahrhundert in seiner heutigen Form aufgeforstet wurde. Auf einem der vielen kleineren und breiteren Pfade führt es zu Beginn meistens leicht aufwärts in den Wald hinein.

Der Damhirsch, ein stattlicher Bewohner des Wildgeheges am Kehr. Foto: Christoph Mischle

Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Wildgehege am Kehr, in dem die Wildschweine und das Damwild so zutraulich sind, dass sie sich gerne füttern lassen. Vor allem für Kinder ist das ein absolutes Highlight. Ein 3 Kilometer langer Rundweg führt um das Gehege herum. Wenn ich fußfaul bin, reicht mir das manchmal schon und ich setze mich noch auf ein kühles Getränk in den Biergarten am Kehr, um mich für den Rückweg zu stärken.

Einfache Speisen und Getränke: Der Biergarten am Kehr lädt zur Rast. Foto: Christoph Mischke

Wenn ich noch voller Energie stecke, geht es nach der Rast im Biergarten weiter in Richtung Bismarckturm. Dieser wurde von 1892 bis 1898 errichtet und Fürst Otto von Bismarck, ehemaliger Student an der Georgia Augusta, gab höchstpersönlich die Erlaubnis, den Turm nach ihm zu benennen. Es lohnt sich, die zwei Aussichtsplattformen auf 21 und 31 Metern Höhe zu ersteigen. Belohnt werde ich jedes Mal mit einem wundervollen Ausblick auf die Stadt und das Leinetal. Normalerweise ist der Turm von April bis Oktober an Wochenenden und Feiertagen, in der Zeit von 11:30 bis 18 Uhr geöffnet. Coronabedingt müssen wir uns derzeit aber noch gedulden, bis wir wieder das herrliche Panorama genießen dürfen.

Schöne Aussicht über Wald und Leinetal: der Bismarckturm. Foto: Göttingen Tourismus e.V.

Zu Fuß unterwegs, drehe ich hier meistens um und folge einem der vielen Wege zurück in Richtung Schillerwiese. Wenn ich mein Mountainbike dabeihabe, geht es manchmal auch noch weiter bis aufs Kerstlingeröder Feld. Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz befindet sich auch die Ruine eines alten Gutshofes. Wo früher Panzer durchs Gelände pflügten, ist inzwischen, gemeinsam mit dem Göttinger Stadtwald ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet mit hohem Erholungswert entstanden.

Albani-Friedhof – letzte Ruhestätte eines Genies

Im Schatten des Göttinger Stadtwalls liegen der Cheltenhampark und der alte Albani-Friedhof. Beide Grünflächen gehen direkt ineinander über und stecken voller Geschichte. Der ältere Teil ist der Friedhof, der 1783 angelegt wurde. Bis Ende des 19. Jahrhunderts fanden hier die Beerdigungen der nahe gelegenen St. Albanikirche und der Nikolaikirche statt. Von den heute rund 30 noch erhaltenen Gräbern ist sicherlich das von Carl Friedrich Gauß besonders erwähnenswert. Der berühmte Mathematiker wirkte bis zu seinem Tod im Jahr 1855 an der Göttinger Universität und wurde auf dem Albani-Friedhof begraben. Auch heute noch eine kleine Pilgerstätte für seine Verehrer.

Regelmäßig gepflegt: die Grabstätte von Carl Friedrich Gauß. Foto: Christoph Mischke

Der Friedhof wird inzwischen allerdings auch zur Freizeitgestaltung genutzt. Vor allem für Bewohner der Innenstadt und der vorderen Südstadt wie mich, liegt er direkt vor der Tür und ist damit perfekt geeignet, wenn es nur mal kurz für eine halbe Stunde in die Sonne gehen soll. An schönen Tagen sehe ich auf der Rasenfläche um die alten Grabsteine herum vor allem junge Menschen, die mit respektvollem Abstand lesen, klönen, grillen oder auf Slacklines balancieren.

Lesen, klönen,grillen: Der Albani-Friedhof bietet reichlich Platz. Foto: Christoph Mischke

Cheltenhampark – kleiner Park mit viel Geschichte

Wenn ich vom Friedhof zum nördlich angrenzenden Cheltenhampark gehe, der nach unserer englischen Partnerstadt benannt ist, komme ich am Schwänchenteich vorbei. Würde die unmittelbare Lage am Stadtwall ihn nicht verraten, würde ich kaum auf die Idee kommen, dass es sich hier um den letzten noch erhaltenen Rest des Wassergrabens handelt, der einst die Stadt umgeben und gegen Angreifer geschützt hat. Bänke am Randes des kleinen Gewässers und der dahinterliegende Spielplatz sorgen auch hier für viel Leben.

Nach antikem Vorbild: das Rohns`sche Badehaus. Foto: Göttingen Tourismus e.V.

Hinter dem Spielplatz passiere ich, zurück auf dem Weg in die Innenstadt, noch ein interessantes Gebäude: das Rohns`sche Badehaus. Der nach antikem Vorbild gestaltete zwölfeckige Pavillon wurde 1820 als erstes öffentliches Badehaus in Göttingen erbaut. Damals natürlich nur für die Herren der Schöpfung. Heute dient es als Showroom für Antiquitäten.

Kiessee – die sportliche Alternative im Grünen

Vielfältige sportliche Aktivitäten möglich: der Kiessee aus der Luft. Foto: Göttingen Tourismus e.V.

Der Göttinger Kiessee ist für mich in der Regel mit sportlichen Aktivitäten verbunden. Es kommt zwar auch mal vor, dass ich mit Freunden oder auswärtigen Besuchern zu einem Spaziergang um den See aufbreche, aber meistens drehe ich hier meine Jogging-Runden. Das ich nicht der Einzige bin, ist bei den abendlichen Läufen unübersehbar. Alleine oder zu zweit, in sportlich anspruchsvollem Tempo oder entspannt, ob mit Stopp-Uhr oder Walkingstöcken – der Kiessee ist beliebt bei Läufern.

Bein- oder Armarbeit: Am See werden Tret- und Ruderboote vermietet. Foto: Christoph Mischke

Damit sind hier die sportlichen Möglichkeiten aber natürlich noch lange nicht ausgeschöpft. Wenn ich meine Runden drehe, beobachte ich oft Ruderer bei ihren Trainingseinheiten, denn einige Sportvereine haben ihre Bootshäuser direkt am Westufer des Sees. Ich kann aber wassersporttechnisch auch selber aktiv werden, denn am Steg direkt neben dem Restaurant Haus am See gibt es einen Tret- und Ruderbootverleih.

Outdoor-Fitness: der Bewegungspark an der Westseite des Kiessees. Foto: Christoph Mischke

Nicht weit entfernt, befindet sich seit fast zwei Jahren ein Bewegungspark, der für Sportler ein kleines Outdoor-Fitness-Studio darstellt. Sieben Geräte bieten Übungen für den Gleichgewichtssinn und für Stütz- und Kraftübungen an.

Großer Spaß für kleine Menschen: Spielplatz mit Piratenschiff. Foto: Göttingen Tourismus e.V.

Aber selbstverständlich ist der Kiessee auch ein schönes Ausflugsziel, wenn man nur entspannen will. Ein großes Piratenschiff bietet Kindern die Möglichkeit sich im Freien auszutoben, Parkbänke und Rasenflächen laden zur Rast ein und das vorhin bereits erwähnte Café und Restaurant Haus am See bietet drinnen und auf der Terrasse einen wundervollen Blick auf den See. Da kommt bei mir mit einem Stück Kuchen am Nachmittag oder einem Cocktail am Abend richtiges Urlaubsfeeling auf.

Café und Restaurant: das Haus am See. Foto Christoph Mischke

Überrascht war ich übrigens als mir ein älterer Göttinger erzählte, dass es bis 1960  an dieser Stelle zwei kleine Seen gab. Erst vor 60 Jahren wurde ein Durchbruch geschaffen, der die beiden Seen verband und den Kiessee in seinem heutigen Ausmaß schuf. Ich merke mal wieder, dass ich selbst nach 20 Jahren in meiner Stadt immer wieder etwas Neues erfahre und lerne.

Im Winter bietet der Kiessee häufig stimmungsvolle Abende und Nächte. Foto: Lars Gerhardts

Keno Hennecke

Das Geografie-Studium verschlug mich von der schleswig-holsteinischen Nordseeküste in den Süden Niedersachsens. Bereits zu meiner Zeit an der Georg-August-Universität lernte ich die Stadt mit ihrem großen Kulturangebot und dem lebendigen, durch Studenten und Gäste aus aller Welt geprägten Stadtbild lieben. Nach Aufenthalten in Hannover, London, Kassel und Hamburg entschied ich mich für eine Rückkehr in „meine Stadt“, der ich bis heute treu geblieben bin.
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