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Nicht nur Göttingens Einkaufsmeile: Die Weender Straße

1. September 2022
Die Weender Straße, Göttingens Shopping- und Flaniermeile, ist seit Mitte der Siebzigerjahre als Fußgängerzone ausgewiesen. Neben den großen Filialisten, Dienstleistern und inhabergeführten Geschäften bietet die Weender Straße auch eine Menge Kunst, Architektur und Zeitgeschichte. Wir zeigen euch, was und wo.

Die Weender Straße, Göttingens quirlige Shopping- und Flaniermeile. Als Nord-Süd-Achse ist sie die älteste planmäßig angelegte Straße der Altstadt. Schon im Jahr 1338 taucht sie als “Wendensi platea” in Urkunden auf, ab 1560 dann als “Up der Weender Straten”. Seit Mitte der Siebzigerjahre ist sie in großen Teilen als Fußgängerzone ausgewiesen, was ihr den Kosenamen “Göttingens gute Stube” einbrachte. Neben den großen Filialisten, Dienstleistern und inhabergeführten Geschäften bietet die Weender Straße noch eine Menge mehr – Kunst, Architektur und Zeitgeschichte. Wir zeigen euch die schönsten und beeindruckendsten Spots abseits der Schaufenster. 

Historisches Vorbild: der Tiertrinkbrunnen

Wasser für Vögel, Pferde und Hunde

Am südlichen Ende der Weender Straße, heute heißt dieser Abschnitt zwischen Marktplatz und Groner Straße Kornmarkt, findet ihr den Tiertrinkbrunnen. Er ist einem historischen Vorbild, das ehemals auf dem 82er-Platz stand, nachempfunden und wurde 1981 hier aufgestellt.

Die Fußgängerzone

Verkehrsberuhigt: Seit den Siebzigern ist die Weender Straße eine Fußgängerzone.

Foto: Göttingen Tourismus & Marketing / Mischke

Tiertrinkbrunnen am Kornmarkt

Wasser auf drei Ebenen: der Tiertrinkbrunnen am Kornmarkt.

Foto: Göttingen Tourismus & Marketing / Mischke

Die obere Tränke ist für Vögel, die mittlere Trinkschale für Pferde und die untere Wasserschale für Hunde gedacht. Ok, Pferde werdet ihr hier nicht so häufig antreffen, aber wenn die Vögel in der oberen Schale baden, ist das auch schön anzusehen.

 

Claus Theo Gärtner am Lichtenberg

Zwei markante Köpfe: Schauspieler Claus Theo Gärtner am Lichtenberg.

Foto: Göttingen Tourismus & Marketing / Mischke

Lichtenberg und die Promis

Wenn ihr weiter bummelt, überquert ihr den Marktplatz mit dem berühmten Gänselieselbrunnen vor dem Alten Rathaus. Hier stoppen die meisten mindestens für ein Foto oder um sich die wunderbaren Wandmalereien in der Halle des Rathauses anzusehen.

Auch die Lichtenberg-Statue an der Nordseite ist ein beliebtes Fotomotiv. Auch manch’ ein Promi hat die Gelegenheit schon für ein Bild mit dem berühmten Physiker, Naturforscher, Mathematiker und Schriftsteller genutzt.

Gekröntes goldenes “G”

1332 gegründet: die Ratsapotheke

Die Ratsapotheke in der Weender Straße 30, 1332 von Herzog Otto von Braunschweig gegründet und eine der ältesten Apotheken Deutschlands, existiert leider nicht mehr. Sie wurde im Jahr 2014 nach 682 Jahren geschlossen.

Die ehemalige Rats-Apotheke

Reizvolles Fachwerk-Eckhaus: die ehemalige Rats-Apotheke.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Wappen an der Ratsapotheke

Farbenfroher Blickfang: das Stadtwappen.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Das wunderschöne Fachwerk-Eckhaus bietet allerdings auch von außen genug reizvolle Anblicke. Und damit sind nicht nur die in den Schaufenstern ausgestellten Dessous gemeint. Neben den Malereien und Verzierungen ist vor allem das große Göttinger Stadtwappen mit seinem gekrönten goldenen “G” an der Fassade zur Weender Straße ein farbenfroher Blickfang.

 

"Crone von England"

Schmiedeeisern: das Wappen der “Crone von England”.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Steinerne Köpfe am "Alfredo"

Blicken grimmig: Die Steinköpfe an der Bar “Alfredo”.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

“Crone von England”

Im Haus schräg gegenüber hat sich einmal das Hotel “Zur Krone” befunden. Eine gute Adresse, wo sich auch gerne die Mitglieder des Göttinger Universitätsbunds getroffen haben. Heute erinnert daran noch ein großes schmiedeeisernes Wappen über dem Torbogen. “17: In der Crone von England :49” steht in goldener Schrift auf seinem Banner.

Bis 1997 konnte man hier noch durch einen schmalen Durchgang mit Geschäften und einem Kino, die Kronenpassage, direkt zur parallel verlaufenden Gotmarstraße gelangen. Im Zuge eines anstehenden Umbaus gibt es derzeit Pläne, wieder einen solchen Durchbruch herzustellen. Direkt nebenan könnt ihr euch über dem Eingang der Bar “Alfredo” ein paar kunstvolle und teils recht grimmig dreinblickende Gesichter anschauen, die dort in den Stein gehauen wurden.

Restauriertes Handelshaus

Historische Leuchtreklame mit Blattgold

Architektonisch reizvoll sind auch die Häuser Weender Straße 25 und 27 anzusehen. Von der goldenen Krone über dem Eingang zur Traditions-Konditorei Cron & Lanz bis zu den Steinfriesen und -säulen des Nachbargebäudes. In Höhe des “Nabels” mit der Skulptur “Der Tanz”, an der Ecke zur Theaterstraße, seht ihr das restaurierte Handelshaus, das in Ocker- und Creme-tönen erstrahlt.

Das Handelshaus

Aufwendig und detailgetreu restauriert: das Handelshaus am Nabel.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Der Nabel

Markanter Treffpunkt: Der Nabel mit der Skulptur “Der Tanz”.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Vor allem in der Nachmittagssonne bietet es mit seinen neoklassizistischen Reliefs einen wunderschönen Anblick. Vor wenigen Jahren wurde das historische Haus aufwendig restauriert – bis ins Detail. Das zeigt sich insbesondere an der historischen Leuchtreklame. Sie besteht aus Acrylglas und einem Metallrahmen. Die Buchstaben, die den Schriftzug bilden, bestehen aus Holz und sind mit einer dünnen Blattgoldschicht überzogen.

 

Der Ritter auf dem Haus Weender Straße 39

Zwei Meter groß: die Ritterfigur aus Edelstahl.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Zwei Meter hoch: der Ritter

Wenn ihr den nächsten Hingucker sehen wollt, müsst ihr euren Hals schon ziemlich hochrecken, denn die Ritterfigur steht oben auf dem Giebel der Weender Straße 39. Klein wirkt die silbern glänzende Rüstung vom Straßenniveau, aber die Edelstahlfigur mit der Hellebarde in der eisernen Faust ist immerhin zwei Meter groß.

Die Hausbesitzer haben sie in Erinnerung an das frühere Hotel National mit seinem Restaurant “Zum Ritter” installieren lassen. Auf alten Stadtansichten aus der Zeit um 1900 ist auch schon ein Ritterstandbild auf dem Dach zu sehen.

Meistfotografiert: Haus Schröder

Geschnitzte Zunftzeichen

In der Weender Straße 62 findet ihr das Schrödersche Haus, das im Jahr 1549 erbaut wurde. Neben der Junkernschänke ist es eines der am meisten fotografierten Fachwerkhäuser der Stadt. Nehmt euch ein wenig Zeit und schaut euch die reichhaltigen kunstvollen Schnitzereien in Ruhe an. Neben allerlei Phantasiegestalten werdet ihr dann sicher auch den Neidkopf und diverse Zunftzeichen der Weber, Tuchmacher und Spengler entdecken.

Das Schrödersche Haus

Fachwerk aus dem Jahr 1549: das Schrödersche Haus.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Weender Straße 63

Reich verziert: das Haus Weender Straße 63.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

J. P. Morgan: Besitzer der “Titanic”

Auf der gegenüberliegenden Seite wartet ein besonderer architektonischer Leckerbissen auf euch, denn die Hausnummer 63 wartet mit beeindruckenden Steinmetzarbeiten im roten Sandstein auf. auf. Zahlreiche Frauenköpfe mit goldenem Haarschmuck zieren die Fassade. Rechts und links des Giebels blicken zwei Eulenfiguren grimmig über die Stadt.

Niemand geringeres als John Pierpont (J.P.) Morgan, späterer Gründer des Bankhauses „J.P. Morgan & Co.“ und Besitzer der “Titanic”, hat hier zu seiner Studienzeit in Göttingen von 1856 bis 1857 gewohnt. Die Uni scheint den späteren Bankier sehr beeindruckt zu haben, denn nach seinem Tod im Jahr 1913 vermachte er ihr 50.000 Dollar zur Gründung einer Stiftung, die englischsprachige Literatur kaufen sollte.

Die dunkle Vergangenheit

Stolpersteine für Familie Hahn

Die Architektur spiegelt allerdings nicht nur Erfolgsgeschichten wider, sondern auch die dunkle Vergangenheit Deutschlands. Beinahe acht Jahrzehnte lang, bis zu ihrer Vertreibung und Ermordung durch das nationalsozialistische Regime, zählte die jüdische Familie Hahn zu den einflussreichsten Göttinger Bürgern.

Das Haus Raphael Hahn in der Weender Straße 70

Die jüdische Familie Hahn zählte zu den einflussreichsten Göttinger Bürgern.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Stolpersteine für die Familie Hahn

Vertrieben und ermordet: Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Hahns.

Foto: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke

Max Raphael Hahn handelte mit Pelzen und Schuhen und war Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Göttingen und Kunstsammler. Vor dem Wohn- und Geschäftshaus in der Weender Straße 70 erinnern acht Stolpersteine an das Schicksal von Max Raphael Hahn und seinen Angehörigen. Auch das Haus selbst, mit dem hölzernen Eingangsportal dem gitterverzierten Oberlicht und den an der Fassade angebrachten Initialen, ist mehr als einen Blick wert. Ein besonderes Kleinod, das viele Menschen übersehen, ist der eiserne Hahn oberhalb des rechten Schaufensters.

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