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Fachwerk: Die Junkernschänke

25. Februar 2021
Sie ist sicher eines der am meisten fotografierten Häuser in Göttingen. Kaum eine Stadtführung von Göttingen Tourismus lässt dieses prachtvolle Fachwerkhaus unerwähnt. Zahllose farbenfrohe Schnitzereien schmücken die Fassade. Gebaut im 15. Jahrhundert, galt die Junkernschänke an der Kreuzung Barfüßerstraße/Jüdenstraße jahrzehntelang als eine der ältesten Weinstuben Deutschlands. Als gastronomischer Betrieb genießt das Eckhaus, trotz einiger Pächterwechsel […]

Sie ist sicher eines der am meisten fotografierten Häuser in Göttingen. Kaum eine Stadtführung von Göttingen Tourismus lässt dieses prachtvolle Fachwerkhaus unerwähnt. Zahllose farbenfrohe Schnitzereien schmücken die Fassade. Gebaut im 15. Jahrhundert, galt die Junkernschänke an der Kreuzung Barfüßerstraße/Jüdenstraße jahrzehntelang als eine der ältesten Weinstuben Deutschlands. Als gastronomischer Betrieb genießt das Eckhaus, trotz einiger Pächterwechsel in den vergangenen 15 Jahren, einen untadeligen Ruf. Seit 2015 serviert das Team von „Bacon Supreme“ hier Burger, Spare Ribs, Schnitzel und mehr.

Junkernschänke war schon immer  Gaststätte

Gasthaus: Der wappengeschmückte Eingang zur Junkernschänke.

Komplettsanierung: Endspurt beim Innenausbau 2008.

Vermutlich ist die Junkernschänke zwischen 1446 und 1452 auf dem Gelände eines abgebrannten Gebäudes errichtet worden, das auch schon eine Gaststätte gewesen sein soll. Von 1499 bis 1531 war das Haus nachweislich im Besitz des Bildschnitzers Bartold Kastrop. Dessen Witwe verkaufte die Junkernschänke an den Göttinger Bürgermeister Gyseler Swanenflogel (Schwanenflügel). Der neue Hausherr erst, hat den für den Renaissance-Stil typischen Erker, die sogenannte Utlucht, anbauen und verzieren lassen.

Prächtige Schnitzarbeiten im Fachwerk

Vielfalt: farbenprächtige Schnitzereien an der Utlucht.

Schnitzkunst: Hübsche Details gibt es im Überfluss.

Ich glaube, ich bin noch nie achtlos an der Junkernschänke vorbei gelaufen. Stets fällt mein Blick auf die prächtigen und vielfältigen Schnitzarbeiten an den Hauswänden. Seit der Komplettsanierung des Gebäudes zwischen 2003 und 2008 erstrahlen sie wieder in voller Farbenpracht. Bei den Motiven kann ich irgendwie keine klare Linie erkennen. Manche Arbeiten sehen aus wie Tierkreiszeichen, dann sind  aber auch Szenen aus der biblischen Geschichte zu erkennen, wie Adam und Eva oder Samson und Delilah beispielsweise. Bei manchen der Kopfportraits auf den hölzernen Medaillons kommt es mir vor, als seien es Abbildungen von Krieger*innen aus der damaligen Zeit. Jedenfalls tragen viele von ihnen einen Helm oder eine Art vergittertes Visier.

Hausherr der Junkernschänke an der Fassade

Schutzpatronen: Johannes der Täufer und Jesus Christus selbst.

Eckpfeiler: Hausherr Gyseler Swanenflogel und seine Frau Othilia in Holz verewigt.

Fachleute sagen, dass es sich bei den Kopfbildern um die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Petrus und Paulus handelt. Ganz sicher bin ich mir nur beim Eckpfeiler des Hauses, denn eine Stadtführung bringt Licht ins Dunkel des Nichtwissens. Hier hat sich Hausherr Swanenflogel höchstselbst mit seiner Frau Othilia verewigen lassen. Darüber, quasi als Schutzpatronen des Hauses, sind keine Geringeren als Johannes der Täufer und Christus selbst abgebildet. Am besten schaut ihr euch die Junkernschänke bei eurem nächsten Besuch selbst einmal an, und versucht herauszubekommen, was oder wen die Figuren darstellen. Ihr könnt natürlich auch den Gästeführer eures Vertrauens befragen, wenn Stadtführungen wieder möglich sind.

Burger, Steaks und mehr

Deutsch-Amerikanische Küche: Das “Bacon Supreme” serviert Burger, Schnitzel und mehr.

Außer mit dem Betrachten des äußeren Schmucks verbinden mich mit diesem hübschen Fachwerkhaus noch etliche gastronomische Highlights. Was habe ich dort nicht alles gegessen: Gans zur Weihnachtszeit, jede Menge Steaks, Burger und vieles mehr. Durchaus bei unterschiedlichen Gastronomen, aber immer lecker. Ein früherer Besitzer hatte das historische Hauses von 2003 bis 2008 komplett sanieren lassen.

Js-Club: Live-Musik mit „Phunky Phil“ aus Kassel.

Längst vergangene Zeiten: Partystimmung in der Lounge der Junkernschänke.

Neben seinem Gourmet-Restaurant, einem Bistro und einer Vinothek hatte er im ersten Obergeschoss eine Cocktail- und Pianobar mit Lounge eingerichtet. Ich habe dort einige entspannte Konzerte und Solo-Performances erlebt. Regelmäßig habe ich auch den Js-Club besucht, nicht als Gast, sondern als Fotograf. Das waren fette Parties mit der Göttinger Geschäftswelt, mit viel Spaß und Tanzlust bei Laser, Nebel und allerfeinster Musik.

Foto- & Videocredits

Falls keine weiteren Hinweise angegeben sind, gilt folgender Fotohinweis:  Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke.

Christoph Mischke

Ich bin in "Chöttingen cheboren", so wie es wohl Schorse Szültenbürger in seinen vergnügten Geschichten in Göttinger Mundart geschrieben hätte. Ich hatte immer das Glück in meiner Heimatstadt leben und arbeiten zu können und halte es mit dem Historiker August Ludwig von Schlözer, der sagte: "Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita." (Außerhalb Göttingens kann man nicht leben, wenn aber doch, dann nicht so gut).
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