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Unterwegs in Göttingen: von der Goethe-Allee bis zum Theaterplatz

16. Juni 2021
In Göttingen gibt es eine Vielfalt von Architektur, Gastro und Shopping fast an jeder Ecke. Deshalb stellen wir euch in einer Serie besondere Viertel vor. Wir beginnen unseren Rundgang in dieser Folge am Bahnhof und gehen über die einstige Prachtstraße Goethe-Allee bis zum Theaterplatz. Vollbildanzeige Am Bahnhof geht’s los Wer vom Bahnhof aus die Stadt […]

In Göttingen gibt es eine Vielfalt von Architektur, Gastro und Shopping fast an jeder Ecke. Deshalb stellen wir euch in einer Serie besondere Viertel vor. Wir beginnen unseren Rundgang in dieser Folge am Bahnhof und gehen über die einstige Prachtstraße Goethe-Allee bis zum Theaterplatz.

Vollbildanzeige

Am Bahnhof geht’s los

Wer vom Bahnhof aus die Stadt erreicht, kommt auf dem Weg in die Altstadt um die Goethe-Allee quasi gar nicht herum. Die stattlichen Linden führen die Gäste geradewegs ins Zentrum über die einstige Prachtstraße, in der viele namhafte Persönlichkeiten gewohnt haben, wie die Brüder Grimm, Robert Koch oder eben – Goethe. Dort, wo der schattige Wall die Straße kreuzt, gibt es schon das erste Kunstwerk zu sehen: Wolf Brölls Plastik „Mensch und Wissenschaft“. Strahlend weiß glänzt der Block mit dem angedeuteten Torso aus griechischem Marmor.

Griechischer Marmor: Wolf Brölls “Mensch und Wissenschaft”.

Zu Fuß durch die Galaxie: die Sonne, Startpunkt des Planetenwegs in der Goethe-Allee.

Schräg gegenüber, vor dem traditionsreichen Gebhards Hotel, in dem 1915 schon Albert Einstein logierte, beginnt der Göttinger Planetenweg mit dem Abbild der Sonne. Sechs weiteren Bronzestelen im Maßstab 1:2 Milliarden wird der aufmerksame Gast im weiteren Verlauf begegnen: Merkur; Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn. Ach ja, bevor es richtig losgeht: Verhungern und verdursten wird auf der Strecke sicher niemand, denn das gastronomische Angebot auf dem Weg ist ausgesprochen üppig.

Einmündung zur Neustadt

Hingucker: Eine Hausecke wird zur Werbefläche.

Vorbei an der hübschen schmiedeeisernen Silhouette der Landeshauptstadt am Hotel Stadt Hannover schlendern wir weiter in Richtung Fußgängerzone. An der Einmündung zur Neustadt weist eine Tafel am ockerfarbenen Eckhaus auf Robert Koch hin. Hier hat der Bakteriologe und spätere Nobelpreisträger während seines Göttinger Medizin-Studiums von 1862 bis 1866 gewohnt.

Apropos Koch, wer jetzt schon Hunger oder Durst hat, kann unter zahlreichen Imbiss-Läden wie beispielsweise dem „L’Olivier“ und Restaurants wie dem Kartoffelhaus oder der Burger-Schmiede „Hans im Glück“ wählen. Ein cooler Laden für einen Drink ist stets die „Monster Bar“ mit ihrer großzügigen Außenbestuhlung. Ein paar Meter weiter könnt ihr euch das Doppelsäulenportal des Grätzelhauses anschauen. Rechts und links vom Mansarden-Giebel auf Göttingens größtem Barock-Gebäude könnt ihr außerdem die Figuren der Minerva und des Merkur sehen.

Geschichtsträchtig: Doppelsäulenportal am Grätzelhaus.

Ein beliebter Treffpunkt ist die breite Sandsteinmauer des Leinekanals, um sich einfach einmal hinzusetzen und die Enten zu beobachten. Wer mag, kann einen Zwei-Minuten-Abstecher in den Papendiek machen. Im Hof der Paulinerkirche, direkt neben der alten SUB, findet ihr eine Lichtenberg-Skulptur, die Bronze-Plastik „Butt im Griff“ von Günter Grass und ein funktionsfähiges Modell des Gauß-Weber-Telegraphen.

Übergang zur Prinzenstraße

 

 

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Das altrosafarbene Michaelishaus am Übergang zur Prinzenstraße ist mehrere Blicke wert. Es gehörte dem Orientalistik-Professor Johann David Michaelis. In dessen Arbeitszimmer wurde die siebzehnjährige Dorothea Schlözer am 25. August 1787 zu den Themen Münzkunde, Mineralogie, Mathematik und Kunstgeschichte examiniert und erhielt die Doktorwürde der Philosophischen Fakultät zugesprochen. Dies war in Deutschland die erste Promotion einer Frau zum Dr. phil. und erst die zweite Promotion einer Frau überhaupt.

Berühmte Persönlichkeiten zu Gast: Das Michaelishaus spiegelt sich in einem Autofenster.

Im Michaelishaus gingen seinerzeit zahlreiche berühmte Persönlichkeiten ein und aus. Gotthold Ephraim Lessing war dort ebenso zu Gast, wie Johann Wolfgang von Goethe. Am 10. Juli 1786 schrieben sich gleich drei Prinzen, die Söhne des britischen Königs und hannoverschen Kurfürsten Georg III., an der Universität ein. Ernst August, Herzog von Cumberland und ab 1837 König von Hannover, August Friedrich, Herzog von Sussex, und Adolph Friedrich, Herzog von Cambridge. Nach ihrem Aufenthalt im Michaelishaus zogen sie schräg gegenüber ins sogenannte Prinzenhaus. Dort, wo heute das Gebäude der Commerzbank steht. Eine Tafel über dem Eingang erinnert daran.

Beginn der Fußgängerzone

Urige Kneipe: Das „ADe“ ist eine Institution in Göttingen.

Sitz des Kunstvereins Göttingen: Ausstellung im Künstlerhaus.

Inzwischen befinden wir uns in der Fußgängerzone. Die meisten der hauptsächlich inhabergeführten Geschäfte hier existieren schon seit vielen Jahrzehnten und bilden in der Stadt eine niveauvolle Konstante in teils hektischen Zeiten. Das gilt auch für das „Ade“, eine urige kleine Raucherkneipe mit humorvollem Personal. Weil es hier nichts zu essen gibt, könnt ihr euch einfach etwas Eigenes mitbringen. An der nächsten Straßenecke gibt es wieder Kunst zu gucken, dieses Mal indoor. Der Kunstverein Göttingen füllt das imposante Lichtenberg-Haus mit Leben und präsentiert in seinen Räumen regelmäßig spannende Ausstellungen. Georg Christoph Lichtenberg, der bekannte Physiker und Philosoph, hat von 1770 bis zu seinem Tod 1799 in der zweiten Etage des Hauses gelebt. Vom Balkon des Gebäudes hielt kein Geringerer als Alexander von Humboldt zum 100jährigen Geburtstag der Universität im Jahr 1837 eine gefeierte Rede an die Studentenschaft.

Auf zum Nabel von Göttingen

Reizvolles Ensemble: Der Nabel ist nicht nur bei Fotografen sehr beliebt.

Shopping in den Seitenstraßen: Blick in die Theaterstraße.

Ein paar Meter weiter lohnt ein Blick auf das Fachwerkhaus in dem das Traditions-Restaurant „Zum Szültenbürger“ beheimatet ist. Im Jahr 1500 erbaut, gilt als eines der schönsten Fachwerkhäuser Göttingens. Namensgeber ist Schorse Szültenbürger, ein bekanntes Göttinger Original aus dem 19. Jahrhundert, der dem guten Essen und Trinken sehr zugetan war. An der nächsten Straßenecke kreuzt ihr die Weender Straße, Göttingens Haupteinkaufsmeile, am sogenannten Nabel, einem beliebten Treffpunkt und wunderbaren Fotomotiv. Ihr könnt die Skulptur „Der Tanz“, das wunderschön restaurierte Handelshaus, den silbern glänzenden Ritter zu eurer Linken, auf dem Dach des Hauses Weender Straße 39, und die Jacobikirche mit ihrem Kupferhelm spannend in Szene setzen. Im weiteren Verlauf der Theaterstraße Richtung Osten solltet ihr ruhig hin und wieder die Straßenseite wechseln, um die Fassaden der Bürgerhäuser in ihrer ganzen Schönheit betrachten zu können. Findet ihr den Schriftzug „Die Zeit ist mein Gewinn“?

Weiter zur Theaterstraße

Im Auftrag des Bäckermeisters: das Ernst-Honig-Haus mit seinen zahlreichen Verzierungen.

Nehmt euch Zeit zum Shopping: Dessous, coole Damen- und Herrenbekleidung, Schuhe, Dekoartikel und jede Menge Duftwässerchen und Pflegeprodukte findet ihr hier sicher. Auch Freunde des guten Buches werden bei Vaternahm und der Buchhandlung Calvör fündig. Sicher ist euch das cremefarbene Eckhaus mit dem ausgeprägten Erker über alle Etagen längst aufgefallen – das Ernst-Honig-Haus, erbaut 1897 im Auftrag des gleichnamigen Bäckermeisters. Schaut euch einmal die neun in Stein gehauenen Köpfe an den Schlusssteinen der Fenster und Türen an. Sie sind Karikaturen Göttinger Originale. Sicher habt ihr auch das Göttinger Stadtwappen gefunden. Sollte euch jetzt der Sinn nach etwas Süßem stehen, gibt es das „Le Papillon“. Neben herzhaften Feinkost-Spezialitäten machen die Kuchen, Törtchen und Macarons der französischen Patisseriekunst alle Ehre.

Süße Versuchung: französische Patisserie-Kunst bei „Le Papillon“.

Sprachrohr: Das Kunstwerk „Die Konferenz“ fordert zur Kommunikation auf.

Gleich nebenan im „Amir“ fertigt Faical Soui seine außergewöhnlichen, rahmengenähten Gänseliesel-Schuhe. Schräg gegenüber liegt die Nauti-Bar. Schaut euch unbedingt den Braukessel an, wo das leckere Scholar-Bier gebraut wird, und den Bartresen. Für mich der phantasievollste in ganz Göttingen, Kapitän Nemo lässt grüßen. Der gebogene Trichter vor der Tür gehört zum Kunstwerk „Die Konferenz“. Sein Pendant steht rund 30 Meter unterhalb. Checkt mal, ob und wie ihr euch damit unterhalten könnt.

Der Theaterplatz

Gußeiserner Kandelaber: das blumengeschmückte Rondell am Theaterplatz.

Planetenweg: die siebte Station, der Saturn, steht vor dem Deutschen Theater.

An der Spieleburg vorbei, einer hervorragenden Adresse für Gesellschaftsspiele aller Art, ob auf dem Brett oder am Rechner, passiert ihr das ockerfarben verklinkerte Gebäude des Göttinger Traditionsverlags „Vandenhoeck & Ruprecht“. Nun seht ihr bereits den fünfflammigen, gußeisernen Kandelaber am Theaterplatz, dem Ziel unseres Bummels. In seinem farbenfroh bepflanzten Rondell hat er schon 1959 die Macher des Kinoerfolgs „Natürlich die Autofahrer“ mit dem beliebten Komödianten Heinz Erhardt fasziniert. Hier, auf dem schattigen Platz vor dem Deutschen Theater könnt ihr euch ein wenig ausruhen, bevor ihr euch entscheidet, wie es weitergeht. Eine Wallrunde vielleicht, oder zurück in die Stadt oder, wenn ihr richtig gut zu Fuß seid, könnt ihr dem Planetenweg weiter folgen. Vom Saturn neben der Bushaltestelle habt ihr noch ungefähr drei Kilometer Fußweg vor euch, vorbei an den Villen des Ostviertels, über die Schillerwiesen, durch den Molkengrund, bis hoch zum Bismarckturm im Hainberg.

Falls keine weiteren Hinweise angegeben sind, gilt folgender Fotohinweis: Göttingen Tourismus und Marketing / Mischke.

Christoph Mischke

Ich bin in "Chöttingen cheboren", so wie es wohl Schorse Szültenbürger in seinen vergnügten Geschichten in Göttinger Mundart geschrieben hätte. Ich hatte immer das Glück in meiner Heimatstadt leben und arbeiten zu können und halte es mit dem Historiker August Ludwig von Schlözer, der sagte: "Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita." (Außerhalb Göttingens kann man nicht leben, wenn aber doch, dann nicht so gut).
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